Barbara Schnitzer
Peter Doig: "Bird House" (1995)
Schnee bedeckt den Wald und alles strahlt und leuchtet unter der warmen Wintersonne.
Das Bild wirkt sehr beruhigend, da die winterliche Landschaft nahezu bewegungslos dargestellt ist. Der Künstler Peter Doig lässt das Bild vielmehr durch die Ölfarben bewegt und lebendig erscheinen. Die Pinselstriche sind sehr dick und deckend. Doig verwendet Farben, die starke Kontraste setzen. Weiß, Braun und Hellblau dominieren. Die bunten Lampions fallen erst nach einiger Zeit auf, da sie sich sehr versteckt im Hintergrund befinden.
In den ersten Sekunden der Betrachtung wirkt das Bild etwas „wirr“, da der obere Teil nur aus Ästen besteht und vorwiegend mit dunkeln Farben gemalt ist. Stellt man sich jedoch vor, an genau dieser Stelle das Motiv in Wirklichkeit zu betrachten, bekommt es eine ganz andere Wirkung.
„Bird House“ überzeugt durch seine starken, kräftigen Farben. Dadurch, dass der Hintergrund kaum erkennbar ist, weil die Äste alles verdecken, kann man nur erahnen, was sich hinter ihnen befindet. Weitere Bäume? Häuser? Menschen? Man weiß es nicht…
Das Bild erzielt also eine sehr reale Wirkung, obwohl es doch mit groben, deckenden Pinselstrichen gemalt wurde. Der Maler hat sich also genau überlegt, wie er durch seine Malweise all diese Emotionen hervorruft. Ich kann es nicht genau sagen. Vielleicht ist es diese scheinbare Realität, die der Künstler schafft. Ich weiß es nicht.
Schnee bedeckt den Wald und alles strahlt und leuchtet unter der warmen Wintersonne.
Es ist still. Friedlich.